Wie wir uns im Bewusstseinsmarkt verlieren – und was uns wirklich heilt
zwischen Werbung und Wahrhaftigkeit
Wir leben in einer Zeit, in der alles „Bewusstsein“ heißt – und kaum jemand wirklich bewusst ist.
Plattformen, Kurse, Channelings, Kongresse – alles will heilen, erwecken, klären.
Doch oft ist es nur die nächste Verpackung für das gleiche alte Spiel: Aufmerksamkeit gegen Geld, Zugehörigkeit gegen Anpassung.
Ich habe mich bei einer alternativen Plattform eingetragen, mit dem Versprechen von Sichtbarkeit und vielen Abonnenten. Ich hab bezahlt, und bemerke: Das System bleibt das gleiche. Nur die Worte haben sich geändert.
Der Mensch aber – bleibt verloren zwischen Werbebotschaften und Wirklichkeit, zwischen Selbstoptimierung und Selbstverlust.
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Der neue Glaube: Wissen statt Weisheit
Wir leben in einem Zeitalter, in dem sich Menschen entweder
blind auf die Wissenschaft verlassen oder sich in spiritueller Verwirrung verlieren.
Die einen brauchen Studien, um zu fühlen.
Die anderen brauchen Channelings, um zu denken.
Beide suchen nach etwas, das sie längst in sich tragen:
die eigene, innere Führung.
Zwischen diesen Extremen ist kaum mehr Platz für Stille,
für das ehrliche Spüren, für jene leise Stimme,
die uns sagen würde, was wirklich wahr ist.
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Der Verlust des Einfachen
Wir nennen es normal, uns ständig neu zu verlieben.
Normal, Kinder in Patchwork-Gefügen großzuziehen,
in denen niemand wirklich angekommen ist.
Normal, den Körper mit Giften zu behandeln
und die Seele mit Ablenkung zu füttern.
Doch Normalität ist kein Maßstab für Wahrheit.
Wahrheit ist still, einfach, integrativ.
Sie trennt nicht – sie heilt.
Wieder erinnern
Vielleicht ist es an der Zeit, den Mut aufzubringen,
nicht mehr blind zu glauben – weder der Wissenschaft noch der Esoterik.
Sondern wieder den eigenen inneren Arzt zu hören.
Den, der in der Stille spricht, wenn wir alles andere ausschalten.
Wenn wir wieder lernen, diesem inneren Feuer zu vertrauen,
werden wir nicht nur gesünder –
wir werden wieder lebendig.
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Für alle, die sich nach Wahrheit sehnen
Dieser Text ist kein Urteil.
Er ist ein Aufruf zur Rückkehr.
Zurück zu uns selbst.
Dorthin, wo Heilung kein Eingriff ist,
sondern ein Wiederfinden.
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Nachwort
Ich weiß, dass auch ich Teil dieses Systems bin.
Ich nehme Geld für meine Arbeit, und manchmal fühlt sich das falsch an –
weil Zuwendung und Wahrheit doch eigentlich unbezahlbar sind.
Aber ich tue es nicht, um mehr zu haben.
Ich tue es, um bleiben zu können.
Um Räume zu halten, in denen Tiefe noch möglich ist.
Vielleicht ist das die leise Kunst unserer Zeit:
im System zu wirken, ohne sich von ihm bestimmen zu lassen.
Nicht auszusteigen, sondern durchlässig zu bleiben –
für das Echte, das Heile, das Menschliche.

